Eine längere Beskiden Ersatztour im grünen Gürtel westlich von Stuttgart. Der Plan war, Orte möglichst zu meiden. Da ein heißer Tag angekündigt war, Start früh.
Die Glocken schlagen sechs. Da bin ich schon auf der Straße. Die Kirche im Dorf ist etwas später dran. Gestern hatten wir Morgennebel unten im Aichtal. Heute ist es klar. Die erste Wiese, die ich quere, ist aber noch voller Morgentau. Die Aich sieht noch verschlafen aus. Der Mond ist noch nicht untergegangen. Er nimmt sich heute bis kurz vor Zehn Zeit. Nur die Schafe sind recht munter.
Der erste Wegpunkt ist die Burkhardtsmühle (km 8). Hier mündet der Reichenbach in die Aich. Trinkpause. Und dann weiter im Siebenmühlental Richtung Musberg. Dort will ich eine längere Vesperpause machen. Die Stecke ist ein alter Bahndamm, bei Radfahrern und Skatern sehr beliebt. Vor allem an Wochenenden. Denn sie hat kaum Steigung und keine scharfen Kurven. Am alten Haltepunkt Steinenbronn (km 13) und bei den Brücken kann man die Bahnstrecke noch erahnen.
Vor Musberg macht der Bach einen Knick nach Westen. Ich verlasse die Strecke am Damm und gehe zum Eichberg. Es ist ein kleines Naturschutzgebiet am Ortsrand von Musberg. Mit vielen schattenspendenden Eichen. Ein idealer Rastplatz.
Der Bergsporn des Eichbergs über dem oberen Siebenmühlental ist ein bezauberndes Stück Natur unmittelbar am Rand des dicht bebauten Siedlungsgebiets um Leinfelden-Echterdingen. An den überwiegend nach Südwesten geneigten, sonnigen Hängen wechslen sich Halbtrockenrasen, Obstbaumwiesen, Hecken, blütenreiche Säume, Wegraine, Feldgehölze und wenige Steinriegel mit einigen Trockenmauern und freistehenden Eichen ab. Fransen-Enzian, Kartäusernelke, Mücken-Händelwurz und andere seltene Pflanzen wachsen hier. Fledermäuse, Schlingnattern, Zauneidechsen, über 60 Vogelarten sowie zahlreiche Schmetterlinge und Heuschrecken finden hier Lebensraum.
Nach der Pause werde ich einige Straßen überqueren müssen. Darunter die A8. Unvermeidbar, wenn man am Rande eines Ballungsgebietes wandert. Überraschenderweise ist der Pfad im Wald nördlich der Autobahn sehr schön. Wann da bloß der Krach von den Fahrzeugen nicht wäre. Der Weg verläuft manchmal nur wenige Meter neben der Fahrbahn. Die nächsten Wegpunkte sind der Katzensee (km 24) und Schloss Solitude (km 30). Es wird Mittag und immer heißer. Gut, dass es weiterhin im Wald bleibt. Aber jetzt geht es an die Kondition. Auch beim Wandern kommt „der Mann mit dem Hammer„.
Hinter dem Schloss geht es nur noch bergab. Aber auch das ist anstrengend. Die letzten Kilometer haben kaum Schatten. Geschafft. Das war meine Strecke:

Wunderschöne Strecke, aber in meinem Alter müßte man sie nicht an einem Tag machen?
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